Kulturbüro Elisabeth Berlin
Kultur Raum geben

Schule des Weitergebens

“Die Schule des Weitergebens” ist eine Plattform für intergenerationellen Austausch, bei der ältere Frauen Praktiken aus den Bereichen Handwerk, Natur, Heilmittel- und Nahrungszubereitung, Community-building und Selbstreflektion, die eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt haben, vorstellen und mit anderen teilen.

Frühlingsprogramm 2024:

 

So, 21.4. von 13 bis 16 Uhr

Handbuch Leben: Erfahrungen und Strategien aus einem Leben in der Frauenfriedensbewegung mit Eva Quistorp

Nach den prägenden Erfahrungen in der Studentenbewegung 1968 an der FU Berlin, hat Eva Quistorp ihr Leben aktiv, kreativ und konsequent für Frieden, Frauenrechte und die Umwelt eingesetzt. In dieser Schule des Weitergebens gibt sie Einblick in Erfahrungen und feministische Strategien aus den Graswurzel-Bewegungen, die sie – bis zu ihrer Mitgründung der Grünen Partei 1979/80 – mitaufgebaut hat. Eva Quistorp ist Pfarresrtochter aus der Bekennenden Kirche und verteidigt ihre Würde auch im Alter mit einer ökofeministischen Spiritualität.

 

So, 12.5. von 13 bis 16 Uhr 

Der Klang, die Sprache, die Seele uralter jüdischer Poesie mit Chasan Jalda Rebling

In Jalda Reblings Arbeit als Chasan (jüdische Kantorin) der Ohel HaChidusch-Gemeinde in Berlin, und in vielen ihrer Projekte, spielt jüdische Musik und jüdisches Wissen eine wesentliche Rolle – sowohl als Erinnerungsarbeit, als auch als Teil eines erfüllten jüdischen Lebens.

In diesem Workshop erzählt Jalda Rebling von ihrem Weg, ihrem Wissen und ihren Erfahrungen.  Von der jiddischen Musik ihrer Kindheit, von Liedern in der jüdischen Liturgie, von sephardischen Romanzas und von Jahrtausende alten Psalmen.  Zusammen singen wir Lieder, die Jalda an uns weitergibt, damit wir an ihrer Erfahrung teilhaben können.

 

Der Eintritt ist frei, die Platzzahl aber begrenzt, daher bitte anmelden: cafelisbethatelisabeth.berlin (subject: Anmeldung%20zur%20Schule%20des%20Weitergebens) (cafelisbethatelisabeth.berlin) oder telefonisch: 030 4004 3349 (AB des Café Lisbeth).

 

 

AURUF

Die Schule des Weitergebens im Café Lisbeth sucht Kontakt zu älteren Frauen, die im Rahmen eines intergenerationellen Projekts mit jüngeren Menschen in Austausch kommen möchten. Die Idee dahinter ist es, eine Praxis aus den Bereichen Handwerk, Natur, Heilmittel- und Nahrungszubereitung, Community-Building oder Selbstreflektion, die eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt hat, weiterzugeben. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der Kuratorin Alexis Hyman Wolff: cafelisbethatelisabeth.berlin oder hinterlassen einen Nachricht auf unserem AB: 030 4004 3349.

 

Vergangene Workshops:

Fr, 10.3. von 13 bis 16 Uhr: Fingerspitzengefühl! mit Ingrid Schimkönig
Ingrid Schimkönig führt uns in die jahrtausendealte Praxis des Fadenspinnens mit der Handspindel und dem Spinnrad ein.

Fr, 21.4. von 13 bis 16 Uhr: Texte des Lebens mit Petra Stolle
Petra Stolle stellt ihre lebenslange Praxis des Tagebuch-Schreibens vor und eröffnet uns den Raum für das Schreiben und die eigene Wahrnehmung unserer inneren und äußeren Welten.

Fr, 19.5. von 13 bis 16 Uhr: Fingerspitzengefühl! (Teil 2, auch für neue Interessenten)
Ingrid Schimkönig setzt ihre Einführung in die jahrtausendealte Praxis des Fadenspinnens mit der Handspindel und dem Spinnrad fort. Keine Vorkenntnisse erforderlich.

So, 25.6. von 13 bis 16 Uhr: Aus alt macht neu! mit Beate Wild
Mit dieser Praxis verbindet Beate Wild die Liebe zu Textilien mit ökologischem Denken und einer Kreativität der ungeahnten Möglichkeiten. Bringen Sie einfach Ihre alten, liebgewonnenen Textilien oder Kleidungsstücke mit. Der Workshop wird Prozesse anstoßen und Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie die Stücke umarbeiten oder auch ganz neu gestalten können.

Fr, 8.9. von 13 bis 16 Uhr: Die Welt en Miniature - Rosetten sticken mit Brigitte Wenck

In diesem Workshop stellte Frau Wenck die Technik des Stickens von filigranen "Rosetten" mit feinem Garn und Nadeln vor. Diese geometrischen, Mandala-ähnlichen Spitzenkompositionen erinnern an Schneeflocken und wie bei diesen sind die Möglichkeiten der Variation so vielfältig wie die HerstellerInnen selbst.

Fr, 20.10. von 13 bis 16 Uhr: Spirituelles Körperlernen mit Ellen Kubitza

In dieser „Schule des Weitergebens“ erzählte Ellen Kubitza davon, wie Bewegung ihr Leben geprägt hat und prägt. Anhand einiger spielerischer Übungen stellte sie das Spirituelle Körperlernen als ganzheitliches Geschehen vor, das den Menschen in seiner körperlichen, geistigen und seelischen Dimension in den Blick nimmt, berührt und bewegt, belässt und verändert und wie ein liebevolles Bewusstsein des Körpers den Alltag begleiten kann.

 
Fr, 10.11. von 13 bis 16 Uhr: Am Ende des Lebenszyklus von Lebensmitteln: Essen, Fermentieren, Kompostieren mit Petra Langheinrich

Im Workshop lernten wir unterschiedliche Stadien der Dekomposition erkennen und wie man diese mittels Fühlen, Riechen, Sehen und Schmecken sicher erkennt. Mit Lebensmitteln, die sie mit dem Verein The Real Junk Food Project Berlin e. V. täglich in Bioläden und am Großmarkt rettet, lernten wir die Grundlagen des Fermentierens. Sie zeigte uns gleichzeitig wie aus dem dabei abfallenden Biomüll und altem Laub fruchtbare Komposterde wird, die sogar den traurigsten Berliner Hinterhof in einen üppigen Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen verwandelt.

 

Bildcollage: Alexis Hyman Wolff, Bildquellen: Warburg Iconographic Database, Bojana Fuzinato, 2022

Zur Reihe "Schule des Weitergebens"

Die „Schule des Weitergebens“ ist ein sozial-künstlerisches Projekt, das sich der Anerkennung und Sichtbarkeit des Könnens und der Erfahrungen älterer Frauen widmet. Als Plattform für den Austausch und die Weitergabe von verkörperten Praktiken (embodied practices) dient das Format dem intergenerationellen Wissenstransfer: So sollen die wachsende Sehnsucht jüngerer Menschen nach dem Erhalt des verlorengehenden Wissens einerseits und die Kompetenzen älterer Menschen, die manchmal von Isolation betroffen sind, miteinander ins Gespräch gebracht werden. Das Projekt will Praktiken in den Bereichen Handwerk, Natur und Ökologie, Gemeinschaftsbildung sowie die Zubereitung von Nahrung und Heilmitteln vermitteln: Wissen, das vielerorts verloren geht, dessen Bewahrung aber ein starkes Moment von persönlicher Identität, Resilienz und Selbstermächtigung enthalten kann. Im Café Lisbeth soll eine Reihe von monatlichen Workshops organisiert werden, in denen die Weitergabe und Entfaltung dieses Wissens mit dem Erzählen von Geschichten und Gesprächen verbunden werden.
Kuratiert von Alexis Hyman Wolff.

Das Café Lisbeth wird im Programm "Dritte Orte" unterstützt durch die Landeskirche - Evangelische Kirche Berlin Brandenburg Schlesische Oberlausitz.