Ränder 6 - Konzertreihe des Sonar Quartetts
20.00 Uhr
Im „Nightmare for Jack“ verlangt die US-amerikanische Komponistin Natacha Diels den Musikern eine ungeheure Kontrolle über ihren Körper ab. Genauestens vorgeschriebene Bewegungen des Kopfes, im Zusammenwirken mit der gespielten Musik, lassen die vier Streicher wie mechanisch gesteuerte Puppen wirken.
Dmitri Schostakowitsch schrieb sein drittes Streichquartett noch unter dem Eindruck der Grenzerfahrungen des Zweiten Weltkriegs. Er nimmt hier den Charakter seiner kurz zuvor abgeschlossenen, locker-heiteren 9. Sinfonie wieder auf, jedoch ist dieses Quartett weit mehr als eine locker-leichte Bewältigung der überwundenen Kriegsgefahr.
Die Komponistin Alwynne Pritchard entwickelt zusammen mit dem Sonar Quartett ein neues Werk und führt die im Jahr 2017 angefangene Zusammenarbeit fort.
Programm:
Alwynne Pritchard: "Nostalgia" für Streichquartett (UA)
Natacha Diels: "Nightmare for JACK" (2013)
Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 3 F-Dur op. 73 (1946)
Sonar Quartett:
Susanne Zapf und Wojciech Garbowski, Violine
Nikolaus Schlierf, Viola
Cosima Gerhardt, Violoncello
Lea Letzel, Bühnenbild
Daniel Weingarten, Klangregie
Eintrittskarten: 13 €/ 10 € erm. an der Abendkasse
Veranstalter: Sonar Quartett in Kooperation mit dem Kultur Büro Elisabeth.
Die Reihe "Ränder" wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds.
Randerscheinungen im Fokus - Zur Reihe Ränder des Sonar Quartetts:
Seit seiner Gründung 2006 tastet das Sonar Quartett immer wieder die Grenzen der klassischen Musik ab und erkundet als klassisches, auf zeitgenössische Musik spezialisiertes und auch improvisatorisch-kompositorisch agierendes Streichquartett den Rand der Hörbarkeit, des Erträglichen, des Spielbaren.
Die sechsteilige Konzertreihe „Ränder“ widmet sich an unterschiedlichen Orten in Berlin der musikalischen Auseinandersetzung mit Randphänomenen in der Kunst. Bildende Kunst, die menschliche Stimme und die Möglichkeiten ihrer elektronischen Verstärkung und Verfremdung, der menschliche Körper als Ausgangspunkt künstlerischen Schaffens werden in „Ränder“ zu klingender Musik, zu neuen Randwegen für das Sonar Quartett.
Foto: David Varnhold