Kulturbüro Elisabeth Berlin
Kultur Raum geben

POLYPHONISCHE BEGEGNUNGEN – POLYPHONIC ENCOUNTERS II

Sonntag, 12. Oktober 2025

17 Uhr

St. Elisabeth

Konzertreihe | Gambenconsort | Komponistenporträts

400. Todesjahr von Orlando Gibbons: Phantasm Viol Consort feiert den Peerless Polyphonist!

Das Phantasm Viol Consort startete im März 2025 in der St. Elisabeth-Kirche die eigene Konzertreihe POLYPHONISCHE BEGEGNUNGEN – POLYPHONIC ENCOUNTERS, die in insgesamt vier Konzerten profilierte Komponisten der Polyphonie in den Fokus rückt. 

Orlando Gibbons im Mittelpunkt des Herbstkonzerts 

Orlando Gibbons (1583 – 1625) , dessen 400. Todestag in diesem Jahr gedacht wird, komponierte in der Übergangsphase zwischen Elisabethanischem Zeitalter und Barock, er gilt als einer der letzten Vertreter der polyphonen Schule Englands. Sein hinterlassenes Werk ist nicht besonders umfangreich, dafür sehr vielseitig und reicht von geistlicher und höfischer Musik über Kompositionen für Tasteninstrumente bis hin zu mehrstimmiger Kammermusik. Bereits zu Lebzeiten erfreute sich Gibbons bei Auftraggebern und Publikum großer Beliebtheit, von Musikern wurde und wird er bis heute verehrt: Ein „musikalisches Genie“, nannte ihn sein Zeitgenosse William Byrd. Glenn Gould bezeichnete seine Musik als diejenige, die ihn „mehr bewegt hat als jedes andere Klangerlebnis.“

Gibbons Consort-Musik für Gambe nimmt einen wichtigen Platz innerhalb seines Schaffens ein, rund 42 Stücke sind erhalten. Das Phantasm Viol Consort hat daraus ein Programm konzipiert, dass der Vielseitigkeit, der Komplexität und der Schönheit dieser Werke Rechnung trägt: „Man erlebt in seiner Musik ein besonderes Gespür sowohl für Melancholie und Leiden als auch für Freude und Jubel über das Leben“, so Laurence Dreyfus, Gründer und musikalischer Leiter von Phantasm. Einen kleinen Vorgeschmack bietet die Gibbons-Aufnahme des Ensembles von 2004, die mit einem Grammophone Award ausgezeichnet wurde: „This is classy playing and a major contribution to the catalogue.“

Vielstimmige Begegnungen im Zeichen der Polyphonie
Mehrstimmigkeit, das gleichberechtigte, kunstvoll verknüpfte Nebeneinander mehrerer Stimmen, repräsentiert nicht nur das ästhetische Verständnis einer bestimmten Kunstepoche, sondern reflektiert vielmehr eine Geisteshaltung, die geprägt ist von Austausch und Begegnung. Begegnungen, die die Zuhörer einladen, in die Tiefe des vielstimmigen Denkens einzutauchen und dabei die eigene musikalische Wahrnehmungsfähigkeit zu verfeinern. Ihre Blütezeit erlebte die Polyphonie im 16. und 17. Jahrhundert in der sakralen wie auch in der weltlichen Musik, bis die Idee einer führenden Solostimme sie zwar nicht zur Gänze verdrängte, jedoch in den Hintergrund treten ließ. Gleichwohl entstanden noch Meisterwerke polyphoner Provenienz, sowohl im deutschsprachigen Raum als auch in England, wo Komponisten wie William Byrd, Orlando Gibbons, Matthew Locke oder Henry Purcell Maßstäbe setzten. Hierzulande wenig bekannt, entstand auf der britischen Insel ein schillernder Korpus brillanter Kammermusik, dessen Gedanken- und Gefühlswelt heute noch genauso frisch ist wie bei seiner Entstehung vor einigen hundert Jahren. 

Mit der eigenen Konzertreihe strebt Phantasm nicht nur die Verbreitung des in Berlin wenig gespielten englischen Polyphonie-Repertoires an, sondern ebenso die unmittelbare Begegnung mit dem Publikum. Im Anschluss an die Konzerte heißt das Ensemble die Zuschauer herzlich zum zwanglosen Gespräch an der Bar ein – was man schon immer über Gamben, Consort etc. wissen wollte, kann bei diesen Gelegenheiten gefragt werden.

Das vielfach preisgekrönte Phantasm Viol Consort wurde 1994 von Laurence Dreyfus gegründet und hat sich bald als eines der besten Gambenensembles weltweit etabliert. Profiliert hat es sich über exzellente Spieltechnik, die sich auf die großen Traditionen der Kammermusik beruft, und über seine dramaturgisch ausgefeilten wie musikalisch-sinnlichen Programme.

Programm:
Fantasia No. 4 a2 (MB 4) / The Silver Swan a5 (First Set of Madrigals, 1612) / Fantasia No. 4 a3 (MB 10) / Dainty fine Bird a5 (First Set of Madrigals, 1612) / In Nomine no. 1 a5 (MB 27) / Trust not too much, fair youth (First Set of Madrigals, 1612) / In Nomine no. 2 a5 (MB 28)
Fantasia no. 5 a6 (MB 35) / Fantasia no. 6 a6 (MB 36) / Fantasia no. 3 a6 (MB 33)
Fantasia no. 1 a6 (MB 31) / Fantasia no. 2 a6 (MB 32) / Fantasia no. 4 a6 (MB 34)
Go from my Window (MB 40) / Pavan and Galliard a6 (MB 41/MB 42

Mitwirkende: 
Phantasm Viol Consort
Laurence Dreyfus, Diskantgambe und Leitung / Emilia Benjamin, Diskantgambe / Jonathan Manson, Altgambe / Martin Jantzen, Altgambe / Heidi Gröger, Bassgambe und Violone / Markku Luolajan-Mikkola, Bassgambe
Konzeption und künstlerische Leitung: Laurence Dreyfus

Tickets: 25 €, erm. 15 € zzgl. Gebühren.

Online via eventim oder an der Abendkasse. Freie Platzwahl.

(Tickets an allen VVK-Stellen des eventim-Netzwerks / Bestell-Hotline: + 49 (0) 1806-570070 (0,20 €/Anruf inkl. MwSt aus den Festnetzen, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt aus den Mobilfunknetzen) erreichen Sie montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr).

Weitere Infos zu Tickettarifen finden Sie hier: Service/Tickets

Weitere Informationen: 
www.phantasm-consort.com

Veranstalter: conc.arts berlin gUG in Kooperation mit dem Kultur Büro Elisabeth 

Foto (©) Marco Borggreve

Tickets für Konzert 2 am 12.10.25