In einem Trauerritual für ihre verstorbene Tante summt die Künstlerin Katrin Hahner die Wörte des 1958-Tanzhits „Schicke Schuh“ von Conny Froboess: „Schicke schicke Schuh, tanzen immerzu, tanzen ohne Pause“. Zu Lebzeiten tanzten Onkel und Tante dazu – nun tanzt sie den „ewigen Tanz“. Katrin Hahners Film „HyperCycleJazz“, der dieses Ritual festhält und durch Poesie und Musik die Verbundenheit aller Lebewesen aufruft, wird in einer Videoinstallation im Wärterhaus des LISBETH gezeigt.
In den Caféräumen des LISBETH wird das Thema des „ewigen Tanzes“ durch diverse Darstellungen der letzten Karte der großen Arkana des Tarots: „XXI: Die Welt“ aufgegriffen. Auf der Karte tanzt die „Welt Tänzerin“, mitten in einem Lorbeerkranz schwebend. Sie verkörpert Vollendung und den fortgeschrittenen Seeleszustand, der alle scheinbaren Gegensätze und Komplexitäten im Leben in einem fließenden Tanz mühelos zu integrieren vermag.
Die Kuratorin Alexis Hyman Wolff hat Bekannte eingeladen, ein Bild der Karte XXI aus ihrem Tarotsatz beizutragen. Diese Ausstellung lädt zur Reflektion über den Tanz des Lebens ein und eröffnet gleichzeitig Möglichkeiten zur Integration von Lebensfreude, Sterblichkeit und Trauer.